Rieseberg-Denkmal

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Rieseberg-Denkmal

Höhepunkt der Verfolgungen 1933 war im Juli die „Landmann-Welle“. Ein SS-Mann war von Gesinnungsgenossen versehentlich erschossen worden, und der Chef der Landespolizei Friedrich Jeckeln benutzte diesen Tod, um den kommunistischen Widerstand im Land zu brechen. Aus verhafteten und in der AOK eingesperrten KP-Funktionären und –Anhängern ließ er 10 auswählen und nach Rieseberg im Landkreis Helmstedt bringen, wo sich ein beschlagnahmtes Gewerkschaftsheim befand, das die SS in ein Konzentrationslager umwandeln wollte.

 

Nach dem Motto „10 für einen“ ordnete er die Ermordung  der Verhafteten an. Sie waren schon durch Folter und Misshandlungen gekennzeichnet, als sie in Rieseberg ankamen und dort von der Wachmannschaft weiter gequält wurden. Gegen 23 Uhr tauchte ein Mordkommando der SS aus Braunschweig auf und erschoss die Häftlinge.

 

Sie wurden an der Mauer des Rieseberger Friedhofs in Holzkisten beerdigt. Zur 13. Wiederkehr ihrer Ermordung, am 4. Juli 1946, erhielten sie dort ein Ehrenmal. Am 22. Juli 1953 wurden auf Anordnung der Stadt Braunschweig die Opfer der Erschießungsaktion exhumiert und die sterblichen Überreste von 10 Menschen nach Braunschweig gebracht. Der Schneider Heinemann wurde in seine Heimatstadt Schöningen überführt und dort beerdigt. Wer das bei der Exhumierung aufgefundene 11. Opfer war, konnte nie restlos geklärt werden (evtl. ein Student namens Kurt Hirsch).

 

Auf dem Städtischen Urnenfriedhof (heute Stadtfriedhof) erhielten die Toten eine würdige Gedenkstätte. Schöpfer der Anlage ist der Bildhauer Karl Birker. Die Einweihung erfolgte am 6. Juli 1958.

 

Zehn im Halbkreis stehende Stelen nennen die Namen der Opfer. Im Zentrum des Halbkreises weist ein gefesselter Mann auf die Ohnmacht der Verfolgten hin. Die Gedenkplatte im Schnittpunkt des Halbkreises trägt die Mahnung: „Den Toten zur Ehre den Lebenden zur Mahnung“.


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